Ewigkeit

Mitten im Wald tauchte sie plötzlich auf: Die Ruine einer Kirche. Sie musste mehrere hunderte Jahre alt sein. Viel war nicht mehr übrig von ihr. Ein paar Grundmauern, der Altarraum und ein steinerner Altar mit der Aufschrift: 

Das Wort Gottes bleibet in Ewigkeit. 

 

Es wirkte, wie die Ironie des Schicksals. Von wegen „Ewigkeit“. Viel war von den heiligen Mauern nicht mehr übriggeblieben. Im Wanderführer wurde das einstige Gotteshaus nur noch als „Wüstung“ angezeigt. Ein Überrest aus längst vergangenen Zeiten. Aber immerhin. Die verbliebenen Mauern könnten 800 Jahre oder älter sein. Mich hat das beeindruckt. Doch dann fiel mein Blick auf die Vase direkt vor dem Altar. Frische Blumen in lila und gelb? Nicht aus Plastik, sondern wirklich echt. Wer hatte die dorthin gestellt? Mitten im Wald? Wo weit und breit kein Mensch wohnt? Seltsam. War dieser Ort doch noch immer ein „heiliger Ort“? 

 

Mir kam ein Wort aus dem Propheten Jesaja in den Sinn: 

„Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“ (Jesaja 40,8) 

 

Ich muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass weder die frischen Blumen in der Vase noch die moosbedeckten Steine der Kirchenmauern die Zeit überdauern werden. Genauso wenig werde ich selbst es tun. Aber dass es mitten in unserer schnelllebigen und vergänglichen Welt etwas gibt, das dem Zahn der Zeit nicht unterworfen ist und das weder von Motten noch Rost zerfressen werden kann, das fasziniert und ermutigt mich zugleich. Denn wenn die Bibel vom „Wort Gottes“ spricht, dann meint sie damit nicht nur in Buchstabenform gepresste Druckerschwärze auf weißem Papier. Sondern in „Gottes Wort“ begegnet mir der allmächtige und liebende Vater auf ganz persönliche Weise. Gottes Wort ist lebendige Gottesbegegnung. Über alle Zeiten hinweg. 

 

Durch welches Wort will Gott heute zu dir sprechen? 

 

Gottes reichen Segen wünscht Euch 

Euer Matthias Scheel 

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