Neue Schöpfung

Herrlich, wie der Kirschbaum im Garten in diesem Jahr wieder blüht. Ich kann mich kaum satt sehen an den leuchtend weißen Blüten und dem saftigen Grün der frischen Blätter. Im letzten Jahr war der Baum leider voller Läuse gewesen. Und von dem Eimer Kirschen, die ich mühevoll geerntet hatte, war so gut wie keine genießbar. Überall hatten sich kleine Maden ein schmackhaftes Zuhause eingerichtet. Aber dieses Jahr soll es besser werden. Optisch sieht es schon mal ganz gut aus. Aber Moment... Sind da nicht schon wieder kleine schwarze Tierchen auf der Unterseite der jungen Blätter zu sehen? Das kann doch nicht wahr sein.
„Neues Jahr, neues Glück“, so nehme ich mir das auch immer wieder vor. Aber kaum sind ein paar Monate vergangen, da hat das alte Leben mich wieder eingeholt. Trotzdem ist da diese Sehnsucht, das Alte einfach mal hinter mir zu lassen. Alte Verletzungen und Narben. Alte Grabenkämpfe. Alte Fehltritte.
Einmal ganz neu zu beginnen – ohne Hypothek – das wäre ein Traum. Oder ist es doch mehr als das?

In der Bibel finde ich einen bemerkenswerten Satz:
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
(2. Korinther 5,17)

Paulus sagt: „Neues ist möglich.“ Und dabei meint er nicht nur die Chance zu einem neuen Anfang, sondern eine grundlegend neue Existenz. Ein neues Leben. Eine Art „neue Geburt.“ Und das nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon heute. Hier und jetzt.
Aber wie soll das gehen? Im Grunde ganz einfach: Die Verbindung mit Jesus macht das Leben neu. Das alte Leben ist mit Christus ans Kreuz geschlagen. Das ständige Drehen um sich selbst ist gestorben und begraben. Schuld ist vergeben.
Durch Christus hat ein neues Leben begonnen. Durch Christus bin ich schon heute Gottes Kind. Mit Würde gekrönt. Mit unendlicher Liebe beschenkt.
In dieser Gewissheit ist das Leben wie neu geboren. Natürlich bin ich damit kein makelloser Mensch. Manche alte Macke kommt auch heute noch zum Vorschein wie die Made aus der Kirsche. Aber ich weiß, dass Gottes Ja zu mir trotzdem gilt. Ohne Wenn und Aber. Dieses Wissen tut gut und schenkt mir einen neuen Blick auf das Leben und diese Welt. Ich muss mich nicht länger ärgern oder verzweifeln, wenn manches anders läuft, als ich es mir erhoffe. Ich darf gespannt sein, wo Gott auch heute Neues schafft. Durch mich und durch dich. Genauso wie durch meine Mitmenschen.
Viel Kraft und Segen wünscht Euch
Euer Matthias Scheel

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